Melaka? Malaysische Küstenstadt und gleichzeitig Bundeststaat, Einwohnerzahl von
ca. 370 000, ehemalie Konlonie der Portugiesen, Holländer und Briten, seit 2008 zählt es (bzw. ein Teil der Stadt) zum UNESCO Weltkulturerbe W(orld Heritage).
Wer, wie ich, mit dem Bus anreist, den empfängt Melaka Sentral - ein Einkaufszentrum mit angegliederten Busbahnhof. Es wird im Internet als supermodern angepriesen, entpuppt sich jedoch als eher trostlos wie ich finde. Dennoch findet man hier alles was man braucht inkl. ATM und Taxistand.
Ein Taxi nach Chintatown, was zu World Heritage Zone gehört, soll nicht mehr als MYR 15, kosten. Ich muss MYR 20 blechenund tröste mich, da es ja schließlich trotzdem noch günstig ist im Vergleich zu Deutschland.
Die erste Nacht verbringe ich im Roof Top Guesthouse für ca. MYR 40 (ca. 10€) und bin zufrieden. Schön dekoriert, Dachterasse, Kochgelegenheit und mein Zimmer hat ne Klimaanlage. Ich bekomme sogar ein Glas Litschisaft zur Begrüßung :-)
Die folgenden 3 Nächte verbringe ich für MYR 30 (ca. 7,50€) in Bala's Place. Auch hier gibt es eine kleine Dachterasse zum Sitzen. Die Zimmer sind nur mit Ventilator augestattet, mein Zimmer bräuchte dringend mal nen Anstrich und auch sonst ist hier alles viel einfacher.
Warum ich hier wohne? Nein, nicht der Geiz. Die Freundlichkeit der indischen Gastbeger Bala und Uma hat mich gewonnen! Sie sind immer zu einem Schwätzchen aufgelegt, haben immer gute Laune und stehen einem immer mit Rat und Tat zu Seite! Das ist mir wichtiger als alles andere. Wobei ich zugeben muss, dass ich die Klimaanlage vermisst habe, aber dazu später.
Dass asiatische Bäder die Toilette und die Dusche verbinden, damit muss man sich abfinden. Und auch damit, dass man beim Duschen die Toilette nassregnet oder beim Pipi machen nasse Füße bekommt ;-)
Von der Lage nehmen sich beide Unterkünfte nichts. Sie liegen mitten im Weltkulturerbe Chinatown, einen Katzensprung von den alten Kolonialbauten entfernt.
Wobei Entfernungen in dieser Hitze wirklich relativ sind. Wenn man 10 Minuten gelaufen ist, fühlt man sich als habe man einen Marathon hinter sich! Es ist so dermaßen schwül, dass man sich permanent den Schweiß aus dem Gesicht wischt und es einem nass den Rücken hinunterläuft. Sowas habe ich überhaupt noch nie erlebt! Man lebt in einer Sauna.
Es ist so heiß, dass meine Tage in Melaka ungewollt einem immer gleichen Muster folgen:
Ich stehe erst gegen mittags auf und drücke mich noch in meinem Zimmer herum, verbringe die Zeit im Internet. Erst gegen 15 Uhr gehe ich in die Stadt, sehe mich um, gehe spazieren, etwas trinken, muss aber am frühen Abend zurück um mich abzukühlen. Gegen 20 Uhr mache ich mich dann wieder auf zum Nachtmarkt, staune und laufe, esse spät zu Abend und bin erst kurz vor Mittnernacht zurück in meinem Zimmer.
Später am Tag und in der nNcht sind die Temperaturen einfach besser zu ertragen, aber immer noch bin ich komplett verschwitzt. Eine kühle Dusche ist ein reiner Segen!
Nachdem ich mich am Ankunftsabend in den Gassen Melakas verlaufen habe, dachte ich, ich würde mich hier nie zurecht finden. Aber das stimmt zum Glück nicht. Orientierung stellt sich schnell ein. Die Gassen sind schön und Chinatown ist gut erhalten!
Überall gibt es süße kleine Cafés und Gaststätten in denen an wirklich gemütlich sitzen und etwas kühles trinken kann. Immer gibt es etwas zu sehen, seien es Läden mit Souvenirs oder einfach Szenen aus dem asiatischen Alltag.
In der Temple Street kann man Tempel bestaunen, gleich bei mir um die Ecke gibt es eine Moschee, die ganz fremdartig anmutet weil sie eindeutig asiatisch aussieht.
Der Verkehr ist chaotisch und dass neben ein Auto noch ein Moped und daneben ein Fußgänger passt, ist oft nicht nur theoretisch so ;-) Oft frage ich mich: "Oh Gott, wie soll ich denn hier nur wieder über die Straße kommen?" Aber man muss eben einfach drauflos gehen und die Augen offen halten!
Die rotgestrichenen Gebäude aus der Kolonialzeit sind hübsch anzusehen.
Vor ihnen warten Trishaw (Riksha) Fahrer, deren Räder mit Blumen bunt geschmückt sind und nachts blinken die Trishaws wie die Weihnachtsbäume. Manche der Trishaws fahren gemütlich vor sich hin während andere mit dröhnenden Beats durch die Straßen fahren.
In den Souvenirgeschäften stapeln sich neben den üblichen Verdächtigen (Schlüsselanhänger, Magnete etc.) auch schöne Holzwaren, Lampions und Pashminas.
Ein besonderes Treiben ist der Nachtmarkt: Herbal Jelly, Angry Birds, Spiralkartoffeln, Ohrringe, frittierte Durian, Lampen, Haarspangen, Holzschälchen, Fruchtsaft, T-Shirts, CDs, abfüllbares Parfum, Schlüsselanhänger, Nagelstudio, Röcke....
Ein riesen Gewusel eben!
Alle 2 Meter kann man stehenbleiben und etwas essen oder trinken. Auf einer großen Bühne geben die Männer und Frauen Melakas ihr Gesangstalent zum Besten und ihr Publikum sitzt vor der Bühne auf Plastikstühlen.
Ein Stand hat es mir besonders angetan:
Hier werden kleine Hamster verkauft und ein Tier dessen Namen ich nicht verstande habe.
Die sind soooooo niedlich! Ich möchte sie am liebsten alle kaufen und mitnehmen, damit sie aus dem viel zu kleinen Plastikcontainer befreit werden und ein schönes Leben haben.
Ganz ehrlich, hier könnt ich heulen. Die armen Viecher!
Neu entdeckt habe ich die lokale Nyonya Küche, die eine Verschmelzung der chinesischen mit der malayischen Küche ist. Das Ergebnis ist gelungen! Da ich ja kein Seafodd oder so mag, bin ich im Endeffekt immer wieder beim Nyony Chicken Curry gelandet und je nachdem wo man isst, kann es ganz schön scharf sein. Die leckereren Varianten, wie ich fand, hatten einen leicht süßlichen Geschmack und waren nur leicht scharf - lecker!!!
Zumal essen gehen in Malaysia auch wirklich Spa macht: Für 5€ hatte ich ein Abendessen und 2 Getränke!
Kurz und gut: Melaka ist eine Reise wert! Ich denke aber, dass 2 Tage hier ausreichen, es sei denn man fühlt sich so wohl. Es hätte in der Stadt noch eine alte portugiesische Siedlung zu sehen gegeben, aber so spannend fand ich das bei der Hitze nicht und habe sie deshalb ausgelassen. Stattdessen habe ich es mir lediglich in Chinaton gutgehen lassen.
Nach 4 Tagen hat es aber auch wirklichgereicht in Melaka. Die Zeit für einen Ausflug auf eine Insel, war leider zu knapp, auch wenn ich bei diese Wetter wirklich inselreif gewesen wäre! Wenn man aber in der Gegend ist, solle man die Zeit für einen Inseltrip miteinplanen oder, alternativ, ein paar Tage Kuala Lumpur. Mit Pulau Penang (Georgetown) wäre auch das nächste Unesco Weltkulturerbe nicht weit weg gewesen...
3 oder 4 Wochen Urlaub lassen sich in Malaysia mit Sicherheit spielend und abwechslunsgreich verbringen!
Für mich geht es aber zurück in die Löwenstadt und Singapur ist nun wirklich ein schlechter Ausblick. Fruchtsäfte, ein Wiedersehen mit Nicole und mein Geburtstag werfen ihre Schatten voraus!
Bis bald ihr Lieben! :-)
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