Dienstag, 25. Dezember 2012

Fotostream: Weihnachten in Perth

RIMG0563RIMG0499RIMG0540RIMG0544RIMG0516RIMG0517
RIMG0590RIMG0613RIMG0654RIMG0673RIMG0680RIMG0676
RIMG0668RIMG0689IMG_3990




 
Ich weiß, dass der Winter derzeit eher mild ist in Deutschland.
Wer sich dennoch nach Hochsommer sehnt, kann ihn sich vielleicht ein wenig mit diesem Bildern nach Hause holen. Vielleicht wollt ihr aber auch nur das Reisefieber wecken? Oder mal sehen wie ein ganz anderes Weihnachten so aussehen kann!?

Viel Spaß :-)

Montag, 24. Dezember 2012

Heiligabend - ein etwas anderer 24. Dezember

Reisen ist toll. Sonne im Dezember ist toll. Weihnachtsdekoration unter strahlend blauem Himmel ist toll - und verrückt. Aber dennoch schleicht es sich kurz vor Weihnachten doch wieder an, das Heimweh.

Weihnachten muss man eben doch mit der Familie feiern und mit den Freunden über den Weihnachtsmarkt bummeln. Hinzu kam, dass meine Freunde fast alle abgereist waren und ich mich hier ziemlich einsam fühlte. Steve hatte alle Weihnachtsschichten übernommen und ich sah schon voller "Vorfreude" dem Fest entgegen.



Zum Glück wendet sich das Blatt manchmal. Pauline hatte frei und so verbrachten wir ein paar Stündchen am Strand. Ausgestattet mit unseren Weihnachtsmannmützen waren wir die einzigen, die schon ganz auf Weihnachten eingestellt waren. Der 24. Dezember ist in Australien eben nichts besonderes.


Um 17 Uhr machten wir eine kleine Bescherung am Strand und hetzten danach zurück zum Hostel, denn wir trafen uns mit Freunden von Pauline. Gemeinsam fuhren wir nach Scarborough an den Strand. Wieso war ich eigentlich vorher noch nie an diesem Strand?? Der ist so toll!

Nach einem wunderbaren Sonnenuntergang machten wir ein kleines Barbie auf einem der öffentliche Grills. Dazu Bier und Cider und später eine Fotosession am Strand im Dunklen.


Dieser Heiligabend wird mir lange in Erinnerung bleiben, mal was ganz anderes :-)

Merry Christmas everyone!

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Schnorcheln mit wilden Delfinen

Vor Monaten bereits hatte ich diese Tour entdeckt und das Glück gehabt dass sie bei Groupon mit 50% Discount angeboten wurde. So bezahlte ich statt $205 nur $100.
Noch in Southern Cross hatte ich gebucht und am 3. Dezember war es nun endlich soweit!

Die vorangegangene Nacht hatte mir sage und schreibe 30 Minuten Schlaf beschert. Hundemüde machte ich mich mit Pauline auf den Weg zur Wellington Street Station. Pünktlich um 7 Uhr wurden wir dort von einem Minibus abgeholt und 45 Minuten später kamen wir in Rockingham an.

Müde wir wir beide waren, hatte immerhin der Wettergott ein Einsehen mit uns - strahlender Sonnenschein :-) Die erste Überraschung war der Strand in Rockingham. Flaches, türkisfarbenes, glasklares Wasser. Leider war keine Zeit zum Baden, denn wir brauchten dringend einen Kaffee und dann enterten wird direkt das Boot.

Nach der Begrüßung und Einführung durch die Crew quetschten und pressten wir uns in unsere Wetsuits und ab ging es! Die Crew wies uns nochmals darauf hin, dass es leider nie eine Garantie gibt die Bottlenose Delfine (ja, die gleiche Art wie Flipper) zu sehen, denn es handelt sich um eine komplett wilde Population. Es dauerte jedoch keine 10 Minuten als unsere Crew schon die ersten Delfine entdeckte. Zeit zu schnorcheln!

 
Wahre Schönheit entstellt nichts :-)
 
 Ein Crewmitglied ging mit einem kleinen Motor, der einem im Prinzip das Schwimmen abnimmt, ins Wasser und nahm Kontakt mit den Delfinen auf. Die Tourteilnehmer wurden in Gruppen eingeteilt und jede Gruppe wurde von einem der Tourguides geleitet. Man versammelte sich in Ausrüstung mit dem Guide am "Ausgang" und auf Kommande mussten alle zügig hintereinander ins Wasser gleiten.
 
Madame Costeau :-D
 
Der Tourguide ganz vorne, auch mit einem Motor, um die Gruppe zu ziehen. Und dann hielt sich jeder am Gürtel des Vordermannes fest, so dass man eine lange Menschenkette bildete. Der letzte in der Kette hatte die Ehre ein Shark Shield an den Fuß zu bekommen.
Das ist eine kleine Manschette, die man am Knöchel trägt. Sie sendet elektrische Impulse die von den Rezeptoren, die an der Nase der Haie sitzen, als unangenehm empfunden werden. Somit werden die netten Tierchen ferngehalten.
Ich bemerke an dieser Stelle, dass ich dieser verantwortungsvolle Aufgabe mehrmals gewachsen war und erfolgreich alle Haie ferngehalten habe.

So nah kommt man ran an die Delfine
 
 
Beim allersten Schnorcheln hatten wir unheimliches Glück. Das Wasser war klar und die Delfine waren guter Dinge. Einer der Delfine ist vielleicht 1 oder 2 Meter unter mir hindurchgeschwommen - das zu erleben ist schon der Hammer!
 
 
Und das beste: Man beobachtet die Tiere in absolut freier Wildbahn. Man kann sie nicht streicheln oder füttern, die Delfine bestimmen jegliche Interaktion selbst. Man muss also kein schlechtes Gewissen haben :-)
 
 Bei den nächsten Schnorchelrunden hatten wir dann auch weniger Glück. Das Wasser war trübe und oft hatten die Delfine nicht so wirklich Lust auf uns und sind weggeschwommen.
Einmal konnten wir allerdings eine ganze Weile 2 Delfine begleiten, die einem Stachelrochen gefolgt sind, um etwas von seinem Futter abzubekommen.
Zudem hatten wir das Glück einen Delfin zu sehen, der neben dem Boot durch die Wellen gesprungen ist und somit alle Tourteilnehmer zum Staunen gebracht hat.
 
 
Später gab es dann noch einen Stopp einfach zu so zum Schwimmen und Schnorcheln. Pauline und ich haben uns aber lieber von unseren nassen und ausgekühlten Wetsuits befreit und uns mit Heißgetränken aufgewärmt. Es gab Obst und Kekse zum Naschen und für jeden einen Wrap. Wir waren also bestens umsorgt :-)
 
 
Gegen 13 Uhr waren wir zurück in Rockingham und hatten noch eine halbe Stunde zur freien Verfügung, die wir am schönen Strand nur allzu gern genutzt haben für eine Abkühlung und eine ausgiebige Fotosession :-) Im Anschluss ging es mit em Minibus zurück nach Perth.
 
                                                                  französisch-deutsches Spitzenteam!
 
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass Pauline und ich einen wirklich schönen Tag hatten. Wir hatten nicht nur Glück mit dem Wetter, sondern auch die Tour war rundum gelungen! Nicht zuletzt weil die Crew mit Leidenschaft bei der Sache war und selbst Spaß an ihrer Arbeit hatte! Rockingham Wild Encounters empfehle ich an dieser Stelle also wärmstens und guten Gewissens weiter (sie haben auch noch weitere Touren im Angebot). So macht Öko-Tourismus Spaß!
 
Zum Abschluss noch einige Eindrücke vom Tag. Bis zum nächsten Blogpost!
 
PS: Hier geht's zum Video :-)
 
Shark Shield
 
Blick zum Rockingham Beach


Genau hinsehen: Da steckt jemand neugierig die Nase aus dem Wasser
 
Schlecht zu erkennen, aber links die Delfine und rechts der Stachelrochen!
 
 
 
kristallklares Wasser :-)


Freitag, 7. Dezember 2012

Unverhofft kommt oft

Eine Woche in Perth war der Plan.
Ihr vermutet richtig, wenn ihr denkt dass aus dieser weitaus mehr geworden ist. Es kam mal wieder anders und ich bin wieder hängengeblieben. Das Schicksal hätte sich wirklich eine interessantere Stadt aussuchen können, aber ausgerechnet in Perth blickte ich die schönsten blauen (ja blau!!) Augen Australiens.

Pünktlich zum Herzklopfen (tatsächlich!!), ergab sich gleichzeitig auch ein Probearbeiten bei einer Firma. Da diese sich nicht wie vereinbart zurückmeldete, kam mir das Jobangebot in meinem Hostel gerade recht.

Ich hatte gar keine Gelegenheit groß nachzudenken. Freie Unterkunft plus $600 Wochenlohn waren einfach ein zu gutes Angebot, um es abzulehnen - und natürlich ein guter Grund die blauen Augen etwas näher kennenzulernen. Diese gehören im Übrigen zu Steven, einem 26jährigen Australier aus Perth.

Die Gelegenheiten sich zu treffen sind leider rar gesät. Mein Job im Hostel "Coolibah Lodge" erstreckt sich leider nur auf die Nachtstunden. 5 mal wöchentlich, von Mitternacht bis 8 Uhr morgens, muss ich die Küchen auf Vordermann bringen, ein wenig aufräumen und putzen und mich um Late Check Ins kümmern. Das bedeutet zwar, dass man etwa die Hälfte der Zeit für's Nichtstun bezahlt wird, aber dafür sind die Tage ruiniert. Irgendwann muss man ja mal schlafen. Und ich kann euch versichern dass ich in den ersten beiden Wochen ganz schön gelitten habe. Man muss erstmal einen "Tagesrhytmus" ausklügeln.

Bei mir läuft es jetzt so, dass ich mit Schichtende um 8 Uhr morgens schlafen gehe und dann eben ganz normal schlafe. Meist so bis 15 Uhr.  Den Schlaf aufzuteilen auf ein Nickerchen am Morgen und einen längeren Schlaf am Abend, hat sich für mich nicht bewährt. Ich brauche einfach einen langen Schlaf am Stück und bleibe dann wach. Den benötigten Schlaf bekomme ich am ehesten tagsüber, wenn die meisten arbeiten sind oder die Stadt erkunden. Dann ist es am ruhigsten, denn wir wollen nicht vergessen dass ich mein Zimmer mit 5 anderen Mädchen teile.

Leider Gottes endet Steve's Dienst um Mitternacht, so dass wir meist aneinander vorbeileben. Die wenige Zeit, die wir haben, geniessen wir allerdings und zum Glück gibt es ja das Internet und Handys :-)

Wer sich fragt: Ja, ich habe ihm in Aussicht gestellt in Australien zu bleiben.
Mit ihm wäre es wirklich ernst. Aber wir wollen ja auch nichts überstürzen und uns erstmal kennenlernen, dazu kam der Job gerade Recht. Ohne Arbeit hätte ich nicht viel länger in Perth bleiben können und wollen. Und so wird die Gelegenheit genutzt. Wie es weitergeht, werdet ihr erfahren ;-)









Montag, 29. Oktober 2012

King's Park

Eines muss man den Aussies lassen. Dank des britischen Einflusses können sie eines: Parks anlegen. Kein Wunder also, dass der King's Park DIE top Attraktion in Perth ist.
Aber so viel sei verraten: es lohnt sich!

Die sportlichen steigen die 150 Stufen des Kokoda Track hinauf zum Park.
Die Vernünftigen (nein, nicht die Faulen!) nehmen Bus 37 von der St. Georges Terrace, der natürlich kostenlos ist, und lassen sich bequem zum Park kutschieren.
Laufen kann man dort noch genug, denn der Park ist mit 4,06 qm größer als der Central Park in Manhatten. das macht in gleichzeitig zum größten Stadtpark der Welt!


 
 Viele Touristen und Australier finden im sonnenverwöhnten Perth tagtäglich den Weg in den Park, um zu zu sporteln, zu grillen, ein Picknick zu machen oder auch einfach nur zum Chillen. Zudem hat man vom Mount Eliza man einen tollen Blick auf den CBD, besonders bei Nacht.



Hier steht auch das War Memorial, das in einem australischen Park nicht fehlen darf. Inklusive ewig brennender Flamme versteht sich.


Es gibt im Park eine 200m lange Brücke, den Federation West Walkway, der sehr vollmundig angepriesen wird in den Reiseführern und Broschüren. Ich hab es mir nicht nehmen lassen und musste feststellen, dass die Brücke eigentlich sehr unspektakulär ist.



Der King's Park ist verbunden mit dem Botanischen Garten und gemeinsam bietet sich unheimlich viele Möglichkeiten für Spaziergänge und Bushwalking. Es gibt eine unheimliche Anzahl an Pflanzen zu sehen und zudem viele viele Wildblumen, für die Westaustralien sehr bekannt sind.




 


Der DNA Tower, inspiriert von einem französischen Schloss, besteht aus 150 Stufen und ist 15 Meter hoch. Oben angekommen hat man einen ganz netten Blick auf die Umgebung. Etwas unangenehm fand ich, dass er ein wenig wackelt wenn andere die Treppe benutzen während man oben steht. Aber war ok und auch mit Höhenangst gut erträglich ;-)

 
 

 
 
Boab Tree
 
Eukalyptusbaumrinde
 

Samstag, 27. Oktober 2012

Perth

Eine Woche im wunderbaren Easy Perth Backpackers war genug.
Für mich stand eines fest: Ich ziehe aus! Nun ist Hostelsuche in Perth alles andere als ein Vergnügen. Es ist nicht so, dass man keine Auswahl hätte. Nur sind die Hostels in Perth entweder gut - und dann teuer und ausgebucht - oder eben schlecht bis grottenschlecht, aber trotzdem nicht wirklich günstig (nur eben billiger als die guten Unterkünfte).

Meine Internetrecherche führte mich schließlich zur "Coolibah Lodge", nicht weit vom alten Hostel. Und allein der erste Eindruck war super und so checkte ich gleich hier ein.
Nun wohne ich in einem 6 Bett-Zimmer nur für Mädels und zahle zwar $204 pro Woche, aber lieber zahl ich mehr Miete und fühle mich dafür "zuhause" wohl.
Ich glaube ich hatte noch nie einen so schönen Dorm und kann von daher echt nicht klagen!
Endlich hatte ich so auch einen Kopf Perth zu entdecken.

Wobei, zugegebenermaßen, gibt es da nicht soooo viel.
Perth hat ca 1,2 Mio Einwohner, fühlt sich aber viiiel kleiner an. Ein Phänomen, dass (fast) allen australischen Großstädten gemein ist. Es liegt wahrscheinlich daran, dass alle Interessenpunkte sich üblicherweise im CBD konzentrieren und man so ratzfatz von A nach B gelaufen ist. Noch dazu kommt man mit dem öffentlichen Nahverkehr einfach und günstig herumkommt, denn günstiger als umsonst geht ja nicht :-)

Das ist übrigens etwas, dass ich in Australien liebe: KOSTENLOSE Busse im Stadtzentrum, wie geil ist das denn bitte!? Und so gibt es auch in Perth die CAT-Busse, die einen guten Teil des relevanten Stadtgebietes abdecken. Man zahlt erst, wenn  man sich außerhalb dieses Gebietes in die Zonen hineinbewegt, also in die Stadtteile, nach Freo, aber auch (leider) an die Strände.

In Perth strotzt es leider nicht gerade vor Sehenswürdigkeiten.
Vorteil: Man findet sich schnell zurecht, selbst wenn man in punkto Orientierungssinn benachteiligt wurde, so wie ich. Ebenso punktet Perth durch ein relaxtes Lebensgefühl.
(Aber vorsicht, nichts toppt Brisbane! ich weigere mich standhaft!!)

Nachteil: Es wird schnell langweilig. Man kann ja nicht jeden Tag shoppen gehen. (Ok, doch kann man, aber wer hat dazu schon das Geld!?) Und selbst das Nachtleben hält sich in Grenzen, da die Auswahl beschränkt ist (soweit ich bisher sagen kann) und alles früh schließt. (Come on, 2 Uhr ist keine Uhrzeit für nen Backpacker. Ein weiterer Punkt für Brisbane!)

Dafür bietet Perth einen Zoo (der gut sein soll, aber ich brauch sowas nicht nochmal), sehenswerte Stadtviertel, den Bell Tower, den King's Park und STRÄNDE!!!
Da ich wohl doch ein wenig länger als geplant hier festhängen werde, habe ich mich entschlossen all das einzeln abzuhaken im Blog.

 




">

Freitag, 26. Oktober 2012

Fremantle

Meine erste Woche in Perth war vergeudet, aber sowas von.
Gemeinsam mit Tabea und Charlotte habe ich es geschafft abends 2 mal wegzugehen und einmal an den City Beach zu fahren. Ab und zu mal ins Zentrum laufen, das war es dann aber auch.

Gemeinsam hatten wir beschlossen nach Fremantle zu fahren, aber die Mädels kamen erst gegen Morgen ins Bett. Kurzerhand beschloss ich alleine zu fahren und sie nicht zu wecken.

Nach Fremantle zu kommen, oder Freo wie es genannt wird (die Aussies mögen Abkürzungen), ist ein Kinderspiel.
Man nimmt ab Perth Station einfach die Fremantle Line. Ticket ziehen und innerhalb von ca 25 Minuten Direktfahrt ist man im Zentrum von Freo.

Es gibt sie einfach, diese Städte in die man einen Fuß setzt und die man liebt. Lange nicht mehr gehabt und umso mehr geschätzt von mir an diesem Tag :-) Es war so schön mal wieder ALLEIN unterwegs zu sein. Ich hätte es vor 2 Jahren niemals geglaubt, aber heute liebe ich es Städte allein zu erkunden.

Man geht wohin man mag, bleibt solange man will, keine Diskussionen darüber ob man jetzt diese oder jene Tour macht oder nicht, niemand der an Ständen und in Läden festhängt während man selbst schon gern weiter möchte. Andererseits aber auch niemand den ich aufhalte, wenn ich das sechshundertste Foto für den Tag mache :-)

Freo ist ein Stadtteil von Perth, der sich aber einen eigenen Charakter bewahrt hat.
Entspannt, maritim, gemütlich. Genau so mag ich es!

In einer Fußgängerzone bietet es genügend Möglichkeiten zum Shoppen und man findet neben den üblichen Klamottenläden auch nette Haushaltswarengeschäfte und Boutiqen.
Gleich daneben stehen alte Kirchen und hübsche Fassaden wollen fotografiert werden.
Eine Straße voller Cafés und Bars läd zu einer ausgedehnten Pause ein.

Ebenso gut lässt es sich aber auch am Hafen relaxen, der ebenfalls einiges an Restaurants und Bars zu bieten hat und an einen Park grenzt.

Über allem thront das Gefängnis, welches man "richtig" nur mit einer Tour besichtigen kann, was ich aber nicht gemacht habe. Es ist auch von außen hübsch anzusehen.

Quasi um die Ecke (Freo ist so klein, dass man alles ganz bequem erlaufen kann ohne sich zu stressen) liegen die Fremantle Markets, die nur am Wochenende geöffnet haben, aber unbedingt einen Besuch wert sind! Hier kann man sich mit Henna bemalen lassen, und Blumen kaufen, Crêpes essen, Obst und Gemüse kaufen, Cupcakes bestaunen, Souvenirs shoppen, sich durch die Menge schieben lassen und das Getümel geniessen. Wirklich lohnenswert!

Fremantle ist also wirklich einen Ausflug wert, oder zwei oder drei.
Ich komme zurück ;-)



Mittwoch, 24. Oktober 2012

Vom Regen in die Traufe

Da war er, der Tag der Freiheit!

Über die Internetseite Gumtree war es mir gelungen eine Mitfahrgelegenheit nach Perth zu finden, so dass ich nicht den Zug nehmen musste. Lustigerweise war es ein Deutscher, der mich in Southern Cross abholte und der stand auch mit deutscher Pünktlichkeit vor der Tür.
Wer nicht da war, waren Julie und Stan, um mich zu verabschieden.

Das Rätsel war schnell gelöst, denn Julie war am gleichen Morgen nach Perth gefahren.
Hm, klar, sie hätte mich auch mitnehmen können, sie wusste ja dass ich am gleichen Tag nach Perth will. Und Stan? Der lief mir da zufällig in die Arme. Immerhin konnte ich so noch ne Flasche Wein abstauben.

Sehr merkwürdig. Da arbeitet man 10 Wochen gemeinsam und lebt immerhin unter einem Dach, aber niemand legt wert darauf sich zu verabschieden. Das ist echt zu hoch für mich.
Aber ich war ja einfach nur froh dort weg zu kommen und so machte ich mich mit meinem Fahrer Thomas auf in Richtung Perth.

Die Fahrt verging auch recht fix, schneller als mit dem Zug, und es gab jede Menge zu schnattern. Thomas, ich schätze ihn auf Mitte 40, war vor einigen Jahren nach Australien ausgewandert und lebt seitdem in Kalgoorlie. Lustigerweise kommt er auch noch aus Naumburg. Das allein das hat für genügend Gespächsstoff gesorgt :-)

Gegen 16 Uhr war ich dann schon in Perth und checkte zunächst in das Hostel von Tabea und Charlotte ein. Und auf den ersten Blick konnte ich schon sagen,  in solch einem Loch habe ich noch nie gelebt! Alternativ schön und gut, und ich erwarte auch keinen Palast.
Aber wem langweilig ist, der sollte mal die Bewertungen vom "Easy Perth Backpackers" lesen auf Tripadvisor. Da ist die Rede von Drogendealern und Obdachlosen, die im Hostel schlafen. Und es ist wahr.

Man muss ja sagen, dass die sanitären Anlagen zwar Scheiße sind dort, aber sie waren relativ sauber. Alerdings habe ich noch nie eine so schlecht ausgestattete Küche gesehen.
Es gibt kaum Kochgeschirr und Besteck und Teller kauft man sich am Besten selbst oder man hebt halt Plastikverpackungen auf und funktioniert sie zu Tellern um :-)

Da die Hostelsituation in Perth sehr angespannt ist, entschied ich mich eine Woche zu verlängern, was eine ganz schlechte Entscheidung war.

Dass Zimmertüren immer offen sind, ist nichts neues für mich. Klug oder nicht, ich war schon in einigen Hostels wo man sich eben vertraut und seine Wertsachen nicht unter Verschluss hält. Überraschenderweise war das auch kein großes Problem im Easy, aber was mich wirklich genervt hat, war dass zu jeder Tages- und Nachtzeit Leute in unser Zimmer kamen. Egal, ob sie im Zimmer wohnen oder nicht, jeder kommt rein. Um was zu fragen, um jemanden zu suchen, um einfach mal laut Musik zu spielen und dich aufzuwecken. Es war einfach unglaublich.

Am geilsten war ja der Typ, der mal in unserem Zimmer gewohnt hat, offiziell ausgecheckt hatte, aber trotzdem jede Nacht noch im Hostel schlief, um Miete zu sparen. Seine gesamten Klamotten waren noch in unserem Zimmer und er meinte da auch noch zu wohnen. Wie der mir auf den Sack ging, kann ich gar nicht in Worte fassen.

Die gesamten Gäste im Hostel haben echt dafür gesorgt, dass mir mein soziales Defizit aus Southern Cross keine Rolle mehr gespielt hat.
Ist es nicht ironisch: In Southern Cross jede Menge nette Typen mit denen ich gern abgehangen hätte und ich durfte nicht und plötzlich jede Menge Leute zum Abhängen, aber da war ich lieber alleine.

Aber aus dem Alter, wo man jeden Abend stoned ist und man eine Nacht lang alle Bierflaschen auf dem Tisch sammelt, obwohl der Mülleimer direkt neben einem steht, bin ich echt raus. Unglaublich wie es da morgens aussah. Aber was will man erwarten, wenn die Angestellten selbst Gras verticken? Und wenn die Alte von der Rezeption nur auf Gras war, fress ich nen Besen.

Ich hatte mir da jedenfalls mit niemandem was zu sagen, wollte keinen kennenlernen und habe es echt vorgezogen für mich zu sein.

Gleichzeitig hat sich rausgestellt, dass ein Weiterreisen mit Tabea und Charlotte eher nicht mehr angesagt ist. Wer mich kennt, weiß dass ich wirklich gern lache und viel Scheiß mitmache. Aber aus dem Alter des albernen Gekicher bin ich wirklich raus. Und abhängen mit den Leuten mit denen sie abhängen - nix is!

Man man, war ich froh einen Australier kennengelernt zu haben und so wenigstens einen sporadischen Kontakt in Perth zu haben.


                                                               top organisiertes Chaos :-)

Heil Australien

Meine neunte Woche in Southern Cross war ein echter Traum, wenn man Albträume mag.
Zwar war die Einsamkeit zu Ende, da 2 deutsche Mädels, Tabea und Charlotte, anreisten für ein einwöchiges Probearbeiten. Aber ihre Ankunft war für meinen Chef erstmal Grund mich so RICHTIG zusammen zu scheißen. Und warum? Weil ihnen von meiner irischen Kollegin gesagt wurde sie sollen Essen bestellen und dann standen die beiden da vollkommen planlos und wussten nicht was, wo, wie. Und sozial wie ich bin, meinte ich dass ich für sie nochmal nachfrage. 5 Minuten später durfte ich dann von meinem Abendessen aufstehen, um mir von Stan eine Standpauke abzuholen. O-Ton: "Ich sage es nur einmal, ICH bin hier der Boss... bla bla bla"

Vollkommen unnötig. Besonders, weil er schon wieder 2 Flaschen Wein intus hatte - wie übrigens jeden Tag. Ich musste mir ja so auf die Zunge beißen ihn nicht zu fragen, ob er noch ein Glas Wein mehr trinken will, damit ich ihn besser verstehe. Nach 2 Flaschen Wein ist offensichtlich auch bei ihm das Limit erreicht, und er beginnt zu lallen.

Am Liebsten hätte ich gleich wieder meine Koffer gepackt und ihm gesagt er soll doch seinen Puff selber schmeißen. Aber da ich nun mal in Southern Cross bin, ging das nicht.
Bei einem Zug pro Tag in die Zivilisation, musste ich mir selbst, kochend vor Wut, sagen, dass er ein Arschloch allererster Güte ist. Hilft nix, arrogant und reich ist eine ganz blöde Kombination. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Naja, über diese Familie könnte ich Geschichten schreiben, aber das erspare ich mir mal. Ein paar Dinge sollen ja übrig bleiben zum Erzählen, wenn ich zurück bin ;-)

Die Stimmung blieb den Rest der Woche jedenfalls mies.
Zum Glück verstand ich mich mit den beiden Mädels gut, auch wenn sie mit 18 Jahren einen deutlichen Altersunterschied zu mir hatten. Endlich gab es mal wieder was zu erzählen und zu lachen.

Ganz merkwürdig: Uns war nicht erlaubt deutsch zu reden, was echt groteske Ausmaße angenommen hat. Natürlich, in einer Gruppe mit englischsprachigen, redet man Englisch.
Aber alleine zu dritt im Frühstückszimmer und alle anderen in der Bar und TROTZDEM Englisch reden? Da kommt man sich vor wie ein Idiot.

Und so ereignete sich folgende, nette Episode:

Tabea und ich ich sitzen im Frühstückszimmer am großen runden Tisch und essen als der Schwiegersohn von Cheffe und dessen Sohn reinkommen zum Essen. Sich an unseren Tisch setzen nur weil noch etliche Stühle frei sind? Haha! Den Raum betreten und grüßen? Haha. Tabea und ich reden also im Flüsterton auf deutsch über so lapidaren Kram wie man das eben macht beim Essen. Wir werden komplett ignoriert. Kein Gruß beim Betreten des Raumes, kein guten Appetit. Nach dem Essen stehen die auf, verlassen den Raum und dann kommt Steve (der liebe Schwiegersohn) nochmal zu uns und sagt:
"Habt ihr mal was gehört von: Wenn ihr in Rom seit, macht es wie die Römer?"

Dem folgte ein toller Monolog darüber wie rassistisch doch die Australier sind und wie sehr sie es hassen andere Menschen nicht zu verstehen. Gefolgt von dem charmanten Hinweis, dass wir sofort gefeuert werden, wenn Stan uns deutsch reden hört. Das alles mit vor Stolz geschwollener Brust und einem aggressiven Unterton in der Stimme, das einem echt anders wurde.

Die Frage weshalb es so toll ist ein Rassist zu sein und wie in der Welt man darauf stolz sein kann, blieb ungeklärt. Wenn man aus einem Land kommt, das durch den rassistischen Wahn eines Mannes in Schutt und Asche gelegt wurde und man selbst 2 Generationen später noch regelmäßig damit konfrontiert ist, hat man eventuell auch ein paar klitzekleine Schwierigkeiten dies zu verstehen.



Ebenso ungeklärt blieb für mich die Frage, ob man nicht auch als Australier ein paar kleine Umgangsformen draufhaben sollte. Grüßen und so, die ganz einfachen Dinge eben.
Naja, ich hab mir das den Rest der Woche dann auch gespart.

Wir Mädels haben jedenfalls fortan laut auf deutsch nur noch auf dem Balkon, in unseren Zimmern und auf der Straße miteinander geredet. Sobald wir im Gebäude waren, sind wir in einen Flüsterton verfallen. Wir haben uns gefühlt wie mit 10 Jahren auf Klassenfahrt, wenn man nachts durch die Gänge in der Jugendherberge schleicht. Nur dass wir weder 10 Jahre alt waren noch etwas ausgefressen hatten. Gott sei Dank war das Wetter in dieser Woche bombig, so dass wir ganze Tage mit Sonnenbaden auf dem Balkon verbracht haben.

Das Ende vom Lied dieser tollen Woche war, dass Charlotte den Barjob bekam, Tabea aber innerhalb von 2 Tagen abreisen musste. Naja, klug wie sie war hat Charlotte dann den Job auch abgelehnt. Wer will schon freiwillig hier arbeiten?!

Und so verbrachte ich noch eine weitere, letzte Woche in Southern Cross.
Aber, da Stan fast die ganze Zeit nicht da war, war sie auszuhalten. Unglaublich wie ein einzelner Mensch die Atmophäre so derart ruinieren kann - umso schöner wenn er weg ist!
Aber auch diese Woche ging zu Ende und wie es weitergeht, lest ihr im nächsten Blog :-)