Montag, 21. Mai 2012

Melaka Light

Melaka? Malaysische Küstenstadt und gleichzeitig Bundeststaat, Einwohnerzahl von
ca. 370 000, ehemalie Konlonie der Portugiesen, Holländer und Briten, seit 2008 zählt es (bzw. ein Teil der Stadt) zum UNESCO Weltkulturerbe W(orld Heritage).

Wer, wie ich, mit dem Bus anreist, den empfängt Melaka Sentral - ein Einkaufszentrum mit angegliederten Busbahnhof. Es wird im Internet als supermodern angepriesen, entpuppt sich jedoch als eher trostlos wie ich finde. Dennoch findet man hier alles was man braucht inkl. ATM und Taxistand.

Ein Taxi nach Chintatown, was zu World Heritage Zone gehört, soll nicht mehr als MYR 15, kosten. Ich muss MYR 20 blechenund tröste mich, da es ja schließlich trotzdem noch günstig ist im Vergleich zu Deutschland.

Die erste Nacht verbringe ich im Roof Top Guesthouse für ca. MYR 40 (ca. 10€) und bin zufrieden. Schön dekoriert, Dachterasse, Kochgelegenheit und mein Zimmer hat ne Klimaanlage. Ich bekomme sogar ein Glas Litschisaft zur Begrüßung :-)

Die folgenden 3 Nächte verbringe ich für MYR 30 (ca. 7,50€) in Bala's Place. Auch hier gibt es eine kleine Dachterasse zum Sitzen. Die Zimmer sind nur mit Ventilator augestattet, mein Zimmer bräuchte dringend mal nen Anstrich und auch sonst ist hier alles viel einfacher.

Warum ich hier wohne? Nein, nicht der Geiz. Die Freundlichkeit der indischen Gastbeger Bala und Uma hat mich gewonnen! Sie sind immer zu einem Schwätzchen aufgelegt, haben immer gute Laune und stehen einem immer mit Rat und Tat zu Seite! Das ist mir wichtiger als alles andere. Wobei ich zugeben muss, dass ich die Klimaanlage vermisst habe, aber dazu später.

Dass asiatische Bäder die Toilette und die Dusche verbinden, damit muss man sich abfinden. Und auch damit, dass man beim Duschen die Toilette nassregnet oder beim Pipi machen nasse Füße bekommt ;-)

Von der Lage nehmen sich beide Unterkünfte nichts. Sie liegen mitten im Weltkulturerbe Chinatown, einen Katzensprung von den alten Kolonialbauten entfernt.
Wobei Entfernungen in dieser Hitze wirklich relativ sind. Wenn man 10 Minuten gelaufen ist, fühlt man sich als habe man einen Marathon hinter sich! Es ist so dermaßen schwül, dass man sich permanent den Schweiß aus dem Gesicht wischt und es einem nass den Rücken hinunterläuft. Sowas habe ich überhaupt noch nie erlebt! Man lebt in einer Sauna.

Es ist so heiß, dass meine Tage in Melaka ungewollt einem immer gleichen Muster folgen:
Ich stehe erst gegen mittags auf und drücke mich noch in meinem Zimmer herum, verbringe die Zeit im Internet. Erst gegen 15 Uhr gehe ich in die Stadt, sehe mich um, gehe spazieren, etwas trinken, muss aber am frühen Abend zurück um mich abzukühlen. Gegen 20 Uhr mache ich mich dann wieder auf zum Nachtmarkt, staune und laufe, esse spät zu Abend und bin erst kurz vor Mittnernacht zurück in meinem Zimmer.
Später am Tag und in der nNcht sind die Temperaturen einfach besser zu ertragen, aber immer noch bin ich komplett verschwitzt. Eine kühle Dusche ist ein reiner Segen!

Nachdem ich mich am Ankunftsabend in den Gassen Melakas verlaufen habe, dachte ich, ich würde mich hier nie zurecht finden. Aber das stimmt zum Glück nicht. Orientierung stellt sich schnell ein. Die Gassen sind schön und Chinatown ist gut erhalten!
Überall gibt es süße kleine Cafés und Gaststätten in denen an wirklich gemütlich sitzen und etwas kühles trinken kann. Immer gibt es etwas zu sehen, seien es Läden mit Souvenirs oder einfach Szenen aus dem asiatischen Alltag.

In der Temple Street kann man Tempel bestaunen, gleich bei mir um die Ecke gibt es eine Moschee, die ganz fremdartig anmutet weil sie eindeutig asiatisch aussieht.

Der Verkehr ist chaotisch und dass neben ein Auto noch ein Moped und daneben ein Fußgänger passt, ist oft nicht nur theoretisch so ;-) Oft frage ich mich: "Oh Gott, wie soll ich denn hier nur wieder über die Straße kommen?" Aber man muss eben einfach drauflos gehen und die Augen offen halten!

Die rotgestrichenen Gebäude aus der Kolonialzeit sind hübsch anzusehen.
Vor ihnen warten Trishaw (Riksha) Fahrer, deren Räder mit Blumen bunt geschmückt sind und nachts blinken die Trishaws wie die Weihnachtsbäume. Manche der Trishaws fahren gemütlich vor sich hin während andere mit dröhnenden Beats durch die Straßen fahren.

In den Souvenirgeschäften stapeln sich neben den üblichen Verdächtigen (Schlüsselanhänger, Magnete etc.) auch schöne Holzwaren, Lampions und Pashminas.

Ein besonderes Treiben ist der Nachtmarkt: Herbal Jelly, Angry Birds, Spiralkartoffeln, Ohrringe, frittierte Durian, Lampen, Haarspangen, Holzschälchen, Fruchtsaft, T-Shirts, CDs, abfüllbares Parfum, Schlüsselanhänger, Nagelstudio, Röcke....
Ein riesen Gewusel eben!
Alle 2 Meter kann man stehenbleiben und etwas essen oder trinken. Auf einer großen Bühne geben die Männer und Frauen Melakas ihr Gesangstalent zum Besten und ihr Publikum sitzt vor der Bühne auf Plastikstühlen.

Ein Stand hat es mir besonders angetan:
Hier werden kleine Hamster verkauft und ein Tier dessen Namen ich nicht verstande habe.
Die sind soooooo niedlich! Ich möchte sie am liebsten alle kaufen und mitnehmen, damit sie aus dem viel zu kleinen Plastikcontainer befreit werden und ein schönes Leben haben.
Ganz ehrlich, hier könnt ich heulen. Die armen Viecher!

Neu entdeckt habe ich die lokale Nyonya Küche, die eine Verschmelzung der chinesischen mit der malayischen Küche ist. Das Ergebnis ist gelungen! Da ich ja kein Seafodd oder so mag, bin ich im Endeffekt immer wieder beim Nyony Chicken Curry gelandet und je nachdem wo man isst, kann es ganz schön scharf sein. Die leckereren Varianten, wie ich fand, hatten einen leicht süßlichen Geschmack und waren nur leicht scharf - lecker!!!

Zumal essen gehen in Malaysia auch wirklich Spa macht: Für 5€ hatte ich ein Abendessen und 2 Getränke!

Kurz und gut: Melaka ist eine Reise wert! Ich denke aber, dass 2 Tage hier ausreichen, es sei denn man fühlt sich so wohl. Es hätte in der Stadt noch eine alte portugiesische Siedlung zu sehen gegeben, aber so spannend fand ich das bei der Hitze nicht und habe sie deshalb ausgelassen. Stattdessen habe ich es mir lediglich in Chinaton gutgehen lassen.

Nach 4 Tagen hat es aber auch   wirklichgereicht in Melaka. Die Zeit für einen Ausflug auf eine Insel, war leider zu knapp, auch wenn ich bei diese Wetter wirklich inselreif gewesen wäre! Wenn man aber in der Gegend ist, solle man die Zeit für einen Inseltrip miteinplanen oder, alternativ, ein paar Tage Kuala Lumpur. Mit Pulau Penang (Georgetown) wäre auch das nächste Unesco Weltkulturerbe nicht weit weg gewesen...

3 oder 4 Wochen Urlaub lassen sich in Malaysia mit Sicherheit spielend und abwechslunsgreich verbringen!

Für mich geht es aber zurück in die Löwenstadt und Singapur ist nun wirklich ein schlechter Ausblick. Fruchtsäfte, ein Wiedersehen mit Nicole und mein Geburtstag werfen ihre Schatten voraus!

Bis bald ihr Lieben! :-)

Freitag, 18. Mai 2012

Auf nach Malaysia!

Die durchschnittliche Verweildauer für Singapur beträgt 3 bis 4 Tage. Ich könnte hier auch ganz locker all meine 11 Tage verbringen. Aber wenn man schonmal hier ist ist...
Für mich ist klar, dass ich meinen Geburtstag in Singapur verbringen werde. Für dann hebe ich mir noch ein paar Dinge in Singapur auf und sehe mir bis dahin was anderes an.

Gerne würde ich auf eine Insel fahren, aber dafür ist die Zeit doch sehr knapp. Melaka, in Malaysia, spukt mir aber auch schon lange im Kopf rum und wird mir empfohlen von meinem chinesischen Lehrmeister ;-) Als dann morgens auch noch das Hostel für den Tag ausgebucht ist, bin ich eben spontan. Ich buche meine Busfahrt nach Melaka und meine Unterkunft dort und schon geht es los!

Mit dem Taxi geht es in den Stadtteil Geylang und dort startet pünkltich um 14:30 Uhr der Bus nach Malaysia. Der Grenzübertritt ist problemlos und geht schnell. Mann muss nur 2 mal aussteigen und seinen Pass zeigen an den Grenzkontrollen. Aus unerfindlichen Gründen muss man an die malayischen Grenzkontrolle auch sein Gepäck mitnehmen, obwohl es nicht durchleuchtet wird. Und es kommt schon beim Grenzübertritt kein Zweifel auf: Maylasia ist ein muslimisches Land, wie man an den kopftuchtragenden Damen sieht.

Dann geht die Fahrt vorbei an scheinbar endlosen Palmenplantagen bis nach Melaka.
Dort komme ich an um ca.19 Uhr. Ich bin ganz schön groggy nur von der Busfahrt. Dann suh ich mir schnell nen ATM (Geldautomaten) um das erste malaysische Geld zu ziehen und dann ein Taxi. Die Taxifahrt ist nicht ganz so toll. Das Auto ist ne Klapperkiste, Blinker gibts nicht mehr und der Fahrer zu keinem Gespräch aufgelegt.

Ich habe mir für diese Nacht für ca. 10 Euro ein Einzelzimmer gegönnt und wohne in Chinatown im Rooftop Guesthouse. Nett ist es hier! Das Zimmer karg, aber sauber und mit Klimaanlage. Der Rest des Hauses gemütlich mit einer hübschen Dachterasse.

Ich bin geschafft von der Fahrtund mein erster Eindruck von Malaysia war bisher eher verhalten. Da mich doch noch ein klein wenig der Hunger plagt, mache ich mich aber nochmal auf die Socken. Ich könnte direkt gegenüber ins Cafe gehen, kann aber nicht wiederstehen und laufe noch ein Stück. Kaum bin ich aber 2 mal abgebogen, bemerke ich dass ich keine Ahnung habe wo ich bin oder wie ich zurückkomme. Stadtplan und Handy sind im Zimmer und einen prägnanten Punkt, um nachzufragen, habe ich mir auch nicht gemerkt.

Mir ist echt ein wenig anders zumute, aber gleichtzeitig ist es so schön hier!
Ganz viele Häuser sind angestrahlt, in den Straßen leuchten Laternen, der Fluß ist beleuchtet - oh man ist das schöööön! In manchen Straßen ist noch richtig was los, andere sind ganz verassen. Aus manchen geschäften dröhnt laut Musik, in anderen haben sich Leute vor dem dröhnenden Fernseher versammelt. Herrlich diese Bilder, ich könnte hier nur fotografieren!

Ich werde natürlich mal wieder vollgelaber von einem Mann, der mir seine Lebensgeschichte erzählen muss und dass er mal in Deutschland war. Allerdings traue ich meinen Ohren nicht, als er mir von Ostfriesland erzählt! Kleine Welt ;-)

Irgendwann komme ich an einer Unterkunft vorbei, es ist das Guesthouse das ich eigentlich hatte buchen wollen. Vor dem Eingang sitzt ein Mann und ich beschließe ihn nach dem Weg zu fragen. Wie sich herausstellt, ist meine Unterkunft genau um die Ecke und ich muss vorher schon daran vorbeigelaufen sein. Der Mann ist total nett und führt mich kurz durch sein Guesthouse und ich beschließe mich am nächsten Tag hier einzumieten. Es ist zwar alles viel einfach, aber die Atmosphäre ist so nett.

Zu essen gibt es an diesem Abend nichts mehr, aber ich bin froh endlich in meinem Zimmer anzukommen. Alles was wirklich relevant ist, bin ich heute Abend bereits abgelaufen. Aber ich bin gespannt alles bei Tageslicht zu sehen!

(Ihr wollt was loswerden zum Blog?
Hier geht's lang: http://www.guestbook-free.com/books3/annieupandaway/)

The Sense of Happiness

Singapur, Südostasiatischer Inselstaat, verbunden mit dem asiatsichen Festland durch eine Brücke, 5 Mio. Einwohner, ehemalige Kolonialstaat, bekannt für seine strengen Regeln und den damit verbundenen Werbeslogen der Stadt "Singapore - A fine city" (fine = schön, aber auch Geldstrafe).

Singapur, empfohlen als Einsteigerstadt für alle die noch nie in Asien waren.

Hier bin ich, in Singapur. Und es fasziniert mich, es begeistert mich, es stresst mich, es erschlägt mich. Einsteigerstadt? Hey, es reicht! Gott sei Dank bin ich nicht nach Kuala Lumpur geflogen ;-) Und trotzdem oder auch gerade weil: Singapur - ich liebe es!!!

Ich wohne für SGD $22 (ca 13€) im 12-Bett-Zimmer (ja Ellis, da schlagt ihr die Hände über dem Kopf zusammen), das aber nicht voll ist. Lage: Mitten in Little India.

So ohne Koffer hat man endlich die Hände und den Kopf frei für Eindrücke jenseits von Straßennamen und ich weiß gar nicht wohin ich zuerst gucken soll.

2 Tage lang erlaufe ich die Stadt so gut es geht in dieser Schwüle und mit meinen geschundenen Füßen (ein Hoch auf meine Ballerinas und auch auf meine Flip Flops).
Singapur ist wie eine kleine Weltreise. All diese Viertel, diese Kulturen, diese Religionen.
Chinesen, Inder, Araber, Europäer, Malayen.

In einer Straße habe ich auf einer Distanz von ca. 300 Metern eine Kirche, eine Moschee und einen Hindutempel gesehen. Man kann Hijabs kaufen und Saris, asiatisch essen oder indisch, man hört arabische Musik und chinesische, man hört Sprachen von denen man kein Wort versteht, aber singlish (Singapur Englisch) ist allen gemein.

Der Bugis Street Market ist der größte Straßenmarkt Singapurs. Hier gibt es ALLES.
Handyhüllen und Schlüsselanhäger, Taschen und Schals, Klamotten und Schuhe, Schmuck, Koffer und jede Menge zu essen (wie überall in Singapur).
Mein Highlight sind aber der Obststand und der Saftstand (kein Saftladen ;-) ).
An Obst gibt es hier Standardobst, aber auch alles was man in Deutschland kaum oder nur schwer bekommen kann:
Logans, Rambutan, riesige Trauben, Orangen, Melone... Hier ergattere ich auch endlich die von Katja vielgepriesene Jackfrucht und der für Südoastasien obligatorische Durian-Stand (Stinkfrucht) fehlt auch nicht! Hammer!
Am Saftstand werden dann eben all diese Früchte schlicht und ergreifend gepresst und mit Eis als Durstlöscher verkauft - ein Traum!! Ich bin total verliebt in Wassermelonensaft :-)
Denn kenne ich zwar aus Australien, weil er da manchmal von Asiaten angeboten wird, aber da ist er immer so teuer. In Singapur kostet ein Becher SGD $1, das sind 60 Cent!
Und es gibt Saft aus Erdbeeren, Roter Drachenfrucht, Sternfrüchten, Pflaumen, Limonen....
Und ich werde sie ALLE probieren! Mission :-)

Diese Stadt ist ein Traum! Zum Shoppen, zum Essen, zum Staunen!

Singapur? Ich habe es mir total westlich, modern und ultra geregelt vorgestellt.
Diese Seite gibt es auch wirklich: Im CBD dominiert westliche Architektur, die ganzen Malls sind modern und man findet sie ÜBERALL! Die MRT (also quasie die S-Bahn) ist supermodern und top organisiert, aber das ist nicht alles.

In Little India ist es quirlig bunt. Überall Menschen. Inder sitzen, liegen auf der Straße. Indisches Essen, indische Ramschläden, indische Musik. Ein Gewirr aus Gassen, es ist voll, chaotisch, auch und besonders am Abend. Aber Angst nach Eintritt der Dunkelheit? Keine Spur! Dann wird dieses Viertel nochmal so lebendig! Vor den Restaurants stehen die netten indischen Herren und versprechen, dass ihr Essen das jeweils beste sei und wollen einen natürlich zum Verweilen animieren. Manche wollen aber nicht nur Gäste anwerben:

Ich habe im Gewirr der Straßen und Gässchen meinen Weg gefunden, an den ich mich auch halte. Das schützt vorm Verlaufen ;-) 2 der indischen Restaurant-Werber hauen mich immer wieder an. Zum Glück bin ich immer zu einem Schwätzchen aufgelegt. Einer der netten Herren kommt ganz unverfangen und direkt zur Sache: "Ich wollte schon immer eine Deutsche heiraten. Willst du mich nicht heiraten?" Er ist etwas enttäuscht als ich ablehne.
Aber nicht zu enttäuscht um mich am nächsten Abend nach meinem Namen und nach Facebook zu fragen. Vickram heißt er, der junge Mann! und er ist eigentlich ein ganz Süßer. Vielleicht sollte ich mir zu Herzen nehmen, was ich neulich über Indien und den Hinduismus gelesen habe? Nämlich, dass bei den Indern die Liebe erst mit der Zeit kommt. Ähnlich einem Topf Wasser den man auf den Herd stellt und der erst später beginnt zu kochen. Ich denk mal drüber nach ;-)

Ein paar Gehminuten entfernt: Die Arab Street. Schwupps, bist du im Orient!
Eine wirklich wunderschöne Moschee überragt die Häuser. Kommt man zur richtigen Zeit entlang kann man die Gebetsrufe hören. Daneben: Teppichläden, arabische Restaurants mit Halal Food, Wasserpfeifen, Läden die Hijabs anbieten. Ultimatives Urlaubsfeeling für mich :-) Und natürlich war ich in der Moschee. Wer denkt, dass ich mir hier auch einen Umhang ausleihen muss, kennt mich schlecht. Ich hatte natürlich eine Dreiviertelhose an (trotz Hitze) und meinen eigenen Schal dabei! Eine malayische Muslimin hat mir geholfen den Schal zu drapieren, Kopftuch musste ich gar nicht anziehen. Interessant auch: Die freiwilligen Helfer in der Moschee kamen aus NZ und den USA - beide konvertiert.
Meine Vorliebe für die arabische Kultur und das Essen kann ich nicht abstreiten. Warum weiß ich nicht, aber es vermittelt mir ein Gefühl von zuhause. Ja ehrlich! Ich mag die Sprache, ich lerne gern über die Traditionen, ich höre gerne den Gebetsruf. Aber zum Islam möchte ich nicht übertreten. Denn....

... Ich stehe wenige Stunden später vor einem buddhistischen Tempel und traue mich nicht reinzugehen. Offensichtlich schaue ich aber derart fragend oder interessiert drein, dass ein netter älterer Chinese (nehme ich an) sich zu mir gesellt. Er beginnt mir etwas über den Tempel zu erzählen, nimmt mich kurzerhand mit rein und alles endet in einem Crashkurs Buddhismus. Der Man ist so unglaublich nett und seine Ausführungen wirklich interessant!
Leider ein wenig zu viel asiatischer Akzent, ohne den hätte ich mehr verstanden, aber passt schon. Er erklärt mir unter anderem, dass die Buddhisten das Leben und die Welt als Kreislauf sehen. Jeder Kreislauf dauert 5000 Jahre und dass wir uns heute hier treffen, würde bedeuten dass wir uns schon einmal begegnet sein vor 5000 Jahren.
"Heute ist dein Glückstag!" sagt er.

Nun glaubt es oder nicht: Nach diesem interessanten Gespräch verabschieden wir uns und verlassen den Tempel. Wir gehen in entgegengesetzte Richtungen: Er nach rechts, ich nach links. Und ca. eine halbe Stunde später laufen wir uns nochmal über den Weg in einer nahegelegenen Straße. Auch er muss nach Little India und so gehen wir den Weg gemeinsam. In Little India verabschieden wir uns lachend mit den Worten: "Wenn es sein soll, werden wir uns auch nochmal treffen!"

Es gibt aber noch eine weitere Begegnung: Unmittelbar nach dem Tempelbesuch gehe ich zum Bugis Street Market, wo ich mir einen meiner geliebten Fruchtsäfte genehmige und das free Wifi vom Burger King nutze. Und wie ich so über die Wort meines chinesischen spirituellen Führers (nein Annika, es war nicht der chinesische Tennisphilosoph Ping Pong) spricht mich schon wieder ein Mann an. Einfach so. Eigentlich möchte ich ihn optisch in Jamaika einordenen, aber er erzählt dass er aus Singapur ist, dass er Lehrer war, jetzt Rentner ist und das Leben geniesst. Er erklärt mir seine persönliche Philosophie "Lebe im Jetzt". Denn das Leben zu geniessen, in der Gegenwart zu leben sei "The Sense of Happiness", der "Sinn des Glücklichseins". Passt thematisch gut zum vorhergehenden Tempelbesuch und dem Gespräch dort.

An diesem Abend treffe ich auch Nayem wieder, der mir spontan eine Cola ausgibt. Ich könnte auch bei ihm wohnen, aber wir wollen es ja mal nicht übertreiben ;-)

Ich komme nicht umhin zu denken: Reisen besteht aus Begegnungen.
Ich habe im Hostel niemanden kennengelernt, der für mehr als Small Talk getaugt hat. Gleichzeitig habe habe ich noch nie so viele Einheimische kennengelernt, noch nie in kurzer Zeit so viele Geschichten zu erzählen gehabt.
Ich reise alleine und ich bin nicht einsam. Hätte ich als das erlebt hätte ich eine Begleitung gehabt? Vor wenige Tagen noch war ich traurig meine Familie in Deutschland verlassen zu müssen, ich wusste nicht was mich erwartet. Jetzt aber bin ich froh hier zu sein. Ich geniesse jeden Tag, jeden Augenblick!

Das ist er: The Sense of Happiness!

(Anregungen? Meinungen? Kommentare? Na klar, hier könnt ihr:
 http://www.guestbook-free.com/books3/annieupandaway/)



Donnerstag, 17. Mai 2012

Der Weg ist das Ziel

Im fensterlosen Zimmer geschlafen wie ein Baby, muss ich erst um 13 Uhr auschecken.
Ein Hoch auf Asien, Late Check Outs sind hier Standard!

Im Internet nochmal Preise und Bewertungen verglichen, entscheide ich mich für das Footprints Hostel in Little India. Das sieht auf der Karte auch ganz nah aus und ich überlege sogar erst zu laufen. Nachdem ich aber einen Fuß vor die Tür gesetzt hatte und ich praktisch in einer Sauna stehe, entscheide ich mich für den Bus. Haltestelle genau vor der Tür, passt ja!

Der Busfahrer schmeißt mich dann irgendwo raus und meint ich müsse nur noch "da vorne rechts abbiegen". Ähm ja. Da steh ich nun an einer Hauptstraße und stellte zunächst fest:
Bürgersteige sind in Südostasien anders als in Deutschland. Ein Treppchen hier und eines da, mal gar kein Gehweg, dann wieder ein ganzer enger der überdacht ist. Kurz gesagt: Es war nicht so schön mit dem Koffer und ohne Karte dort herumzulaufen.

Irgendwann hab ich dann überlegt ein Taxi zu nehmen, aber die wurden mir alle vor der Nase weggeschnappt. Ich hab es dann immerhin geschafft einen Taxifahrer nach dem Weg zu fragen und was bekomm ich als Antwort? "Ist ganz nah, da bei der Brücke. Die Straße dort lang und dann abbiegen."

Immer schön nicken und ja sagen.
Ich habe es aber natürlich NICHT gefunden und stehe 2 Straßen weiter wieder vollkommen ratlos, verschwitzt und, ja, langsam auch entnervt da.Also nochmal fragen und zwar nen  Verkäufer. Der verweist mich an den netten Mann nebendran der am Laptop sitzt und der junge Mann hat endlich Plan!

Er schaut zur Sicherheit nochmal im Internet nach wo genau die Straße ist und erklärt mir mal wieder wie ich laufen muss. Er nimmt mir aber die "Lächeln-Nicken-Ja Sagen-Taktik" nicht ab und macht was ganz tolles: Er fährt seinen PC runter und führt mich zum Hostel! Dabei zieht er auch noch meinen Koffer! Wie dankbar ich bin, kann sich keiner vorstellen :-)

Wir plappern dann noch ein wenig auf dem Weg und so erfahre ich dass meine helfende Elfe Nayem heißt, aus Bangladesch kommt und schwupps hab ich ne Einladung zum Abendessen und seine Visitenkarte! Wenn das mal kein Erfolg ist ;-)

Nach dem Einchecken habe ich endlich Zeit Singapur zu erobern... oder so ähnlich.
So ohne Koffer habe ich endlich mal Zeit Eindrücke zu sammeln, die jenseits von Taxis und Straßennamen liegen. In gewohnter Manier stiefel ich los, irgendwo kommt man ja immer an!

Lasst euch aber gesagt sein: In Singapur sollte man doch wenigsten ein klein wenig Plan haben! Mein Plan besteht jedenfalls lediglich aus einer faltbaren Straßenkarte.

(Genug von mir, jetzt bist du dran ;-)
http://www.guestbook-free.com/books3/annieupandaway/)





Sonntag, 13. Mai 2012

Ich bin dann mal weg...

Traditionen gilt es zu pflegen. Und so saß ich gemeinsam mit Annika und Cathy wieder im McDonalds am Flughafen vor meinem Abflug. Irgendwie ging diesmal aber alles so schnell und wir hatten noch nicht mal Zeit die Flasche Sekt zu öffnen :-(
Kaum hatte ich mich von meinen Mädels verabschiedet, saß ich im Flieger und los ging es!

Um 22:30 in Frankfurt gestartet, landete ich nach einer Zwischenlandung in Abu Dhabi (morgens schon knapp 30 Grad dort!) um 22:30 Uhr in Singapur, war aber keine 24 Stunden unterwegs. Ein Hoch auf diese Zeitverschiebungen! Auch in Singapur noch knapp 30 Grad, da weiß ich ja was mich morgen erwartet...

In Singapur ging glücklicherweise alles ganz unkompliziert: Geld abgehoben, Flughafenshuttle gebucht und kurz nach Mitternacht war ich endlich in meinem Hotel in meinem Einzelzimmer.
Dieses hatte kein Fenster, was meinem Schlafbedürfnis sehr entgegen kam, und eine Dusche mit der man sich die Toilette nassregnet. Ob man die so weniger putzen muss?

Ihr hört mehr von mir, wenn mir Singapur zu Füßen liegt... oder ich Singapur...
Mal sehen ;-)

(Hier entlang zum Gästebuch: http://www.guestbook-free.com/books3/annieupandaway/)

Donnerstag, 10. Mai 2012

Best of Year 1

OpernhausStraddieSydneyTamarama Beach, SydneyAlexandria Lookout, Far North QLDKrabbenwohnung
BaumdracheNoosa NationalparkBrisbane CBDMr. Crabs in FijiP5240154Ebbe an der Coral Coast, Fiji
Shrine of Rememberance, MelbourneBlick zum Melbourne CBDMr. Moon, Melbourne

Best of Year 1, ein Album auf Flickr.
Vor das Reisen hat der liebe Gott das... Organisieren und Geld ausgeben gesetzt :-(
Nichts leichter als das!
Also wieder einen Flug gebucht, eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen, das eine oder andere eingekauft.
Was fehlt noch? Die Unterkunft in Singapur!
Noch 2 Tage Zeit, um sie zu buchen...

Um die Wartezeit zu verkürzen und die Vorfreude bis zu den neuen Geschichten und Bildern zu erhöhen, versorge ich euch an dieser Stelle nochmal mit meinen Lieblingsbildern aus dem ersten Reisejahr!

Liebste Grüße,
das Anettchen


(Ein paar liebe Worte erhellen jeden Tag:
http://www.guestbook-free.com/books3/annieupandaway/)

Mittwoch, 9. Mai 2012

Auf und davon - Schon wieder?!

Um nicht lange auszuschweifen, halte ich diesen ersten Post kurz:
Mein Heimaturlaub in Deutschland ist vorüber und die Ferne ruft!


Was ich niemals für möglich gehalten hätte, ist passiert:
Ich möchte (fast) gar nicht mehr weg!
Wem habe ich das zu verdanken? Euch!


46 Tage war ich in Deutschland und ihr habt diese Zeit wirklich aufregend, bunt und lustig für mich gestaltet: Ich war in Köln mit Anja und Maik, war seit Jahren wieder mal in meiner Heimatstadt Apolda und habe Susi besucht und endlich Benno kennengelernt, ich war unzählige Kaffees trinken mit Katja, hatte ein so lustiges Fotoshooting mit Cathy & Annika, ich hatte den geilsten Grillnachmittag mit meinen Mädels, ich war spazieren mit Asmae & Rim, war feiern mit Annika, habe meiner Schwester nach einer Meniskus-OP im Aufwachraum treu zur Seite gestanden, ich war mit Katja in Mainz, habe insgesamt so viel gelacht wie seit einem Jahr nicht mehr und habe viel zu viele leckere Sachen von Mama und Papa gegessen!


Puh, ihr seht: Die Zeit war aufregend, schön und ereignisreich!


Euch allen ein riiiieeesiges DANKE! Es war so dermaßen geil hier, ich würde mir am Liebsten eine Wohnung einrichten und weiter so viel Spaß mit euch haben!!!!
DANKE DANKE DANKE, IHR SEID DIE BESTEN!!!!!


Aber die Ferne ruft. Wie geht es denn nun weiter mit mir?
Am 12.05. spätabends startet mein Flieger nach Singapur. Ich habe 11 Tage Aufenthalt, in denen ich nicht nur die asiatische Metropole unsicher machen, sondern auch meinen dreißigsten Geburtstag feiern werde. In diesen 11 Tagen soll es auch Ausflüge geben nach Malaysia und / oder Indonesien.
Das werde ich dann spontan vor Ort entscheiden.
Am 25. Mai geht es dann weiter nach Australien, genauer: Brisbane.
Dann bleiben mir noch gut 2,5 Wochen um meine 1800 Kilometer mit dem Greyhound Pass abzufahren bevor ich schließlich, Mitte Juni, wieder in Aussie Way Backpackers einziehen und arbeiten werde.


Wer also genau wissen will was ich mache und wo ich bin, der fügt diese Seite ganz fix seinen Favoriten zu und schaut regelmäßig vorbei!


In diesem Sinne 1000 Umarmungen,
eure Anett :-)

"Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat haben."
-Theodor Fontane-

(Du hast auch schlaue Sprüche auf Lager? Schreib sie mir hier:
http://www.guestbook-free.com/books3/annieupandaway/)