Sonntag, 12. Mai 2013

Ubud und die Leichtigkeit des Seins

Am dritten Tag beschlossen wir spontan weiter nach Ubud, dem Kuenstlerzentrum Balis, zu fahren und buchten uns ein Ticket beim Busunternehmen "Perama". Auch dies sei an dieser Stelle empfohlen, da es Bali, die Gili Inseln und Lombok sehr gut vernetzt!

Einmal raus aus dem Chaos der Stadt, bekamen wir auch endlich einen ersten Eindruck von der Insel und es zeigte sich wie gruen Bali doch ist. Die Fahrt fuehrte durch kleine Doerfer und vorbei an so mancher malerischen Szene, die ich gern fotografiert haette.

Angekommen in Ubud stiefelten wir ins erstbeste Hotel und landeten direkt einen Volltreffer!
Im Hotel "Nuriani" entschieden wir uns fuer das guenstigere Twin Zimmer it Blick zur Strasse statt zum Reisfeld. Grosse, megabequeme Betten - Hotelqualitaet!! Ein modernes Badezimmer, Aircon, Fruehstueck, schnelles freies Internet und unglaublich tolles Personal!
Wenn ihr dort nicht absteigt, wenn ihr diesen Artikel gelesen habt und in Ubud sein solltet, seid ihr echt selbst Schuld! Und den Blick auf die erwaehnte Reisterrasse haben wir regelmaessig beim Fruehstueck genossen :-)

Es ist also kein Wunder, dass wir eine geschlagene Woche im Nuriani haengenblieben und, so viel sei gesagt, unglaublich viel gechillt haben.

                                                                    unser zu Hause

                                                               Blick auf das Reisfeld

Ubud hat mich als Stadt und Kunstzentrum dann doch etwas enttaeuscht. ich bin nicht "Eat, Pray, Love" geschaedigt, da ich weder den Film gesehen noch das Buch gelesen habe. Trotzdem hatte ich mir alles einen Tick relaxter, vielleicht auch alternativer vorgestellt. Stattdessen surrten einem auch hier die Scooter um die Ohren und die Verkauefer nervten, was wir besonders auf dem Markt feststellen mussten. Kaum vernuenftige Fotos konnten wir machen, da wir geradezu geflohen sind!

 
 


Aber Ubud war ein super Ausgangspunkt fuer unsere Touren. Nachdem wir die Stadt erkundet hatten, suchten wir uns naemlich einen Fahrer, um mehr von der Insel zu sehen. Und da der Verkehr und Fahrstil auf Bali nicht unbedingt risikoarm sind, ist es als Touri hier Gang und Gaebe sich einen Fahrer zu mieten, der einen fleissig kutschiert.

                                                                       Reisterrassen

Wir entschieden uns fuer Andik und unternahmen mit ihm 2 Halbtagestouren, die uns Bali und die Kultur etwas naeher brachten. Als glaubiger Hindu wusste Andik einiges zu erklaeren und zu erzaehlen was wirklich interessant war. Beispiel gefaellig?

Beim Auto fahren hupen die Balinesen immer wenn sie an einem Friedhof oder Tempel vorbeikommen oder bevor sie ueber eine Bruecke fahren. Damit moechten sie den Geistern die Gelegenheit geben noch aus dem Weg zu gehen, damit sie diese nicht ueberfahren bzw. sich entschuldigen und sie gruessen, da sie deren Ruhe stoeren.
Und ich sage euch, man hupt oft. Sehr oft.

Unsere Touren mit Andik fuehrten uns ins Hochland von Munduk zum Wasserfall, zu heissen Quellen, zum bekannten Tempel Tanah Lot, zu Reisterrassen und zu einer Tee- und Kaffeeprobe. (Und selbst ich, die ich kein Tee Liebhaber bin, muss sagen dass der unheimlich lecker war!)

 

Ich glaube mein persoenliches Highlight bei diesen Ausfluegen war der Wasserfall von Munduk, denn an diesem verregneten Tag war allein der Blick in das neblige Hochland wunderschoen. Es hing ein Hauch von Herbst in der Luft und den habe ich nun schon so lange nicht mehr erlebt.  
 

 
 
Aber auch der Sonnenuntergang am Tempel von Tanah Lot war unglaublich. Ich glaube mit Sicherheit war dies der bislang schoenste Sonnenuntergang meines Lebens, wie auf einer Postkarte! Der Tempel hingegen klang spektakulaerer als er ist. Er steht auf einem Felsplateau im Meer und kann nur bei Ebbe zu Fuss erreicht werden. Wir waren bei Ebbe dort und das hat gleichzeitig den Nachteil, dass man sich das Gelaende mit einer Unzahl an Touristen teilt, die jeglichen Genuss unmoeglich machen. Am besten laeuft man zum Tempel kommend nach links und dann immer den Stand entlang, vorbei am Golfplatz.
Wenn man dann zu den Felsen kommt, ist man dem Trubel entgangen und hat zudem den schoensten Blick!
 
Tanah Lot. So eher unschoen.

 

Von weiter weg viel angenehmer zu betrachten!
 

ein traumhafter Sonnenuntergang
 

Ansonsten verplemperten wir uns in Ubud die Zeit mit einem Besuch im Affenwald, Sightseeing und dem Besuch eines traditionellen Tanzes. In unserem Fall war es ein Legong Tanz. Taenze sind ein sehr wichtiger Bestandteil der balinesischen Kultur un er zaehlen immer eine Geschichte. Meist geht es um das alte Motiv gut gegen boese, von dem die balinesische Kultur geradezu durchtraenkt ist. Die Taenze haben eine wichtige Bedeutung und lassen keinerlei Spielraum fuer Interpretation. Von Kindesbeinen an werden sie gelernt, geuebt, perfektioniert. Vom Make Up ueber die praechtigen Kostueme bis hin zur fremdartigen Musik des Gamelan Orchesters sind diese Tanzvorfuehrungen ein Fest fuer die Sinne. Allein die abendliche Atmosphaere im beleuchteten Tempel ist einmalig.

                                                                      Legong Tanz

Musiker spielt das Gamelan

Am letzten Tag waren wir noch im Elefantenpark in Taro. Den Elefantenpark empfehle ich uebrigens NICHT! Da war ein kleiner Elefant angbunden und konnte sich im Radius von ca. 1 Meter bewegen. Der Arme hatte schon so nen Klatsch weg, dass er die ganze Zeit "getanzt" hat. Das tat mir in der Seele leid.
Den anderen Elefanten ging es gut soweit ich das beurteilen kann und die Interaktion mit ihnen hat Spass gemacht, aber fuer mich gehoeren Tiere in die Freiheit. Kein Elefant muss derart doof dressiert warden oder fuer mich mit einem Blumenkranz auf dem Kopf rumlaufen. Insofern hatte ich nach dem Besuch des Parks doch ein wenig ein schlechtes Gewissen :-(

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