Dienstag, 28. Mai 2013

Sydney und die Blue Mountains


Von Bali ging es zurueck nach Perth und dort stand ueberraschend Pauline vor der Tuer. Mit ihr ging es dann ueberstuerzt nach Brisbane, wo wir gemeinsam 2 Wochen verbrachten bevor sie Richtung Norden aufbrach und ich mich aufmachte nach Sueden, Ziel: Sydney.

Ich beschloss mit dem Bus zu fahren, da dies zwar laenger dauerte als ein Flug aber eben auch guenstiger war. Leider hatte ich mal wieder absolutes Pech. Kaum gerade mal in Byron Bay angekommen ging ich bei einer Pause auf die Toilette und als ich zurueck kam war der Bus ... weg! Immerhin war ich nicht die Einzige, die vom Bus zurueckgelassen wurde. Zwei finnische Maedchen teilten mit mir das Schicksal.

All unsere Sachen waren im Bus und ich war heilfroh, dass man als Frau nie ohne Handtasche auf die Toilette geht! So hatte ich immerhin mein Handy und meine Geldkarte.
 

 

Im Endeffekt musste ich mich fuer eine Nacht in ein Hostel einbuchen und wurde auf den Bus am naechsten Tag umgebucht. So erreichte ich Sydney also mit einem Tag Verspaetung.

Sydney an sich war schoen. Das Wetter war wunderbar sonnig und nicht so schwuel wie in Brisbane. Ich lief jeden Tag Kilometer um Kilometer, so dass ich abends hundemuede im Bett lag. Opernhaus, Darling Harbour, Harbour Bridge, ein Spaziergang durch The Rocks (das aelteste Vietel Sydneys), ein Ausflug mit der Faehre ins vielgelobte Manly (das mir nicht sonderlich gefiel. Sydney ist fuer mich noch immer eine schoene Stadt, hat mich aber nicht nochmal so umgehauen wie vor 2 Jahren.
 

 

 
Eine schoene Ueberraschung war das Wiedersehen mit Sami, einem Maedchen aus Hongkong, dass ich vor einem Jahr in Brisbane kennengelernt habe. Haette ich vorher gewusst, dass ich sie treffen wuerde, haette ich mit ihr und ihrem Kumpel gemeinsam die Tour zum Uluru machen koennen. Aber leider war es viel zu kurzfristig, was den Preis doch enorm in die Hoehe getrieben haette. Ich entschloss mich also zu einem Tagesausflug nach Katoomba in den Blue Mountains.

Es ist mir ein Raetsel weshalb Leute dafuer teure Touren buchen, denn das war wirklich total einfach zu organisieren. Haette ich gewusst, dass es in den Blue Mountains so schoen ist, haette ich ein paar Tage mehr eingeplant.

Nachdem ich aus dem Zug ausgestiegen war, musste ich mir erstmal meinen Pullover anziehen. In Katoomba war herrlichstes Herbstwetter: bunte Blaetter leuchteten und die Luft war klar und frisch. Das Staedtchen war ganz huebsch mit vielen vielen Cafes. Ich machte mich zunaechst auf zu den Three Sisters, einer Steinformation bestehend aus drei Steinsaeulen, die laut einer Aborigine Legende 3 versteinerte Schwestern sind.

Der Weg dorthin war ausgeschildert und einfach zu finden. Einmal angekommen muss man sich den Aussichtspunkt allerdings mit tonnenweise Touristen teilen, was mich schon echt schockiert hat. So viele draengelnde Amateurphotographen und schubsende Touristen machen es nicht einfach das wunderschoene Panorama zu geniessen. Denn hinter den steinernen Schwestern erstreckt sich ein riesiges Gebiet bestehend aus Eukalyptuswald und tatsaechlich haengt darueber ein zarter Nebel in der Luft. Es sind die aetherischen Oele der Eukalyptusbaeume, die den Blue Mountains auch ihren Namen geben.


Ich bin dann ein wenig auf den naeheren Wegen umhergestrolcht und habe einen Aussichtspunkt gefunden, den ich ganz fuer mich alleine hatte :-) Es sei also waermstens empfohlen mal dorthin zu schauen, wo nicht so viel los ist! Oder noch besser zu einer Zeit zu kommen zu der die Tagesausfluegler und Touren schon wieder abgezwitschert sind, was kein Problem sein sollte wenn man in Katoomba wohnt.

In den Blue Mountains gibt es viel zu entdecken und wer Wanderungen liebt ist hier garantiert gut aufgehoben! Ich war etwas enttauscht, dass ich einen Flieger fuer den naechsten Morgen gebucht hatte und mir nicht mehr Zeit nehmen konnte. Aber ihr wisst ja jetzt, dass die Region toll ist und koennt es besser machen als ich ;-)


Nach meinem kurzen Ausflueg in die Natur, spazierte ich noch ein wenig durch Katoomba und goennte mir einen Kaffee in einem sehr originellen Cafe.

Dann ging es auch schon wieder nach Sydney zurueck, denn Packen war angesagt.

Alice Springs wartete schon...

Sonntag, 19. Mai 2013

Best of Indonesia

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On the BeachRIMG0501RIMG0497RIMG0496RIMG0473RIMG0452
Rice TerraceRIMG0375RIMG0273RIMG0272RIMG0241RIMG0226
Banana LeavesRIMG0217RIMG0074IMG_2422RIMG1351RIMG1217

Best of Indonesia, ein Album auf Flickr.

Und hier nochmal die Bilder fuer das ultimative Urlaubsfeeling!

Einmal Paradies und zurueck

Lombok empfing uns eher ungebuehrlich, denn gleich bei der Ankunft wurden wir tatsaechlich (wir konnten es selbst nicht glauben) von Portern abgezogen. Das nahm in der Tat schon wirklich bedenkliche Ausmasse an und mein Aggressionspotential war schon nahe dran sich zu entfalten...

Nun, es ging alles glimpflich aus und mit dem Bus ging es schliesslich nach Senggigi. Schon auf der Fahrt gefiel uns die Insel ungeheuer gut. Bei einem Spaziergang machten wir uns mit dem Staedchen vertraut, chillten ein wenig am Strand und buchten fuer den naechsten Tag unseren Transport nach Kuta, Lombok.

Am naechsten Morgen holte uns ein Auto ab, da wir, gemeinsam mit einer jungen Frau, die Einzigen waren, die die Strecke gebucht hatten. Und selbst diese stieg nach relativ kurzer Zeit aus. Die Fahrt war also recht exklusiv und fuehrte uns in etwa 2 Stunden Fahrt in den Sueden Lomboks. 

Endlich kamen wir an in Kuta. Und das sei gesagt: Staedte, die den gleichen Namen tragen koennen wohl nicht unterschiedlicher sein. Kuta Lombok und Kuta Bali sind wie ungleiche Zwillinge was den Namen betrifft.

Als wir von unserer Unterkunft an den Strand kamen, konnten wir unseren Augen nicht trauen, denn damit hatten wir nicht gerechnet:



Karibikfeeling pur empfing uns! Ich habe lange kein so tuerkises Wasser mehr gesehen, es war schier unglaublich. Auch der Sand war mehr als ungewoehnlich und bestand regelrecht aus kleinen Kugeln, was das Laufen noch anstrengender als sonst machte.


Nicht ganz so schoen war die Kinder-Armband-Mafia, die uns umringte ;-)
Und natuerlich wird man auch auf Lombok gefragt, ob man angefangen beim Transport bis hin zur DVD etwas braucht oder kaufen moechte. Aber im Gegensatz zu Bali bleiben die Leute hier freundlich bzw. sprechenen einen nicht nur aus Reflex an ohne einen anzusehen. Im Gegenteil, wir waren begeistert von den Menschen Lomboks und ihrer Freundlichkeit.

Am naechsten Tag heuerten Jess und ich eine Vater-Sohn-Kombo an, die uns mit Scootern durch den Sueden Lomboks fuhr. Wir stoppten an drei Straenden, gingen schnorcheln, fuhren durch Doerfer, holperten ueber Buckelpisten und wurden auf einem Huegel belohnt mit einer Aussicht, die jeglicher Beschreibung trotzt. Sie war einfach so wunderschoen, diese ueppige gruene Landschaft voller Palmen, die wunderschoenen Straende und das tuerkisfarbene Meer, die urspruenglichen Doerfer. Und um das mit dem Strand mal zu beweisen, klickt bitte hier !

"Jess, ich bin 100% letzte Nacht im Schlaf gestorben und im Paradies aufgewacht." sagte ich zu meiner reizenden Reisebegleitung mit einem Kloss im Hals. Sagt alles, oder?!
Nach diesem langen Tag auf dem Roller taten uns ganz schoen unsere Allerwertesten weh und mir mein angebrochner Zeh...

unser Traumstrand
 
                                                                 paradiesische Aussicht

                                                                holprige Strassenverhaeltnisse

                                                                        Autsch!

Diesen Abend liessen wir ausklingen mit einem Abendessen am Strand bei dem wir staunten wie weit die Fischer bei Ebbe hinaus ins Meer laufen. Dabei tragen sie Lichter mit sich, um Tiere anzulocken. Als sie dann von ihrem Beutezug zurueckkamen, durften wir uns die gefangenen Tiere ansehen und sogar einen frischgefangenen Tintenfisch anfassen!

                                                            Nachtfischen

                                                                   Kugelfisch

Tintenfisch

Am naechsten Tag mussten wir uns leider schon vom liebgewonnenen Kuta verabschieden und zurueck nach Senggigi fahren, bevor es am naechsten Morgen ueber Bali zurueckging nach Australien. Und darauf hatte ich gar keine Lust. Viel lieber waere ich weiter Insel huepfen gegangen, um die anderen kleinen indonesischen Inseln zu entdecken.
Aber die muessen wohl noch warten.

So endeten also 2 ,5 Wochen erholsamer Urlaub mit vielen Eindruecken.
Unser Highlight war eindeutig Lombok, wobei ich das hier haette gar nicht bloggen sollen.
Denn es gibt Orte, von denen wuenscht man sich, dass sie unentdeckt bleiben, damit sie ihre Urspruenglichkeit und ihren Zauber nicht verlieren.
Lombok ist einer dieser Orte.

Samstag, 18. Mai 2013

Gili Trawangan

Nach 1,5 Wochen auf Bali war es soweit. Jess und ich beschlossen den Rest Balis links liegen zu lassen, da wir uns nicht viel Abwechslung davon versprachen.
So schoen und spannend anfangs alles auch ist, man sieht sich satt an all den Tempeln und Opfergaben. Wir beschlossen also uns Richtung Lombok aufzumachen.

Von den Gili Inseln hatte ich soooo viel Gutes gehoert, das Paradies versprachen sie.
Selbst die Groesste der 3 Inseln zu umrunden in 2 Stunden Fussmarsch, alle Inseln unmotorisiert, schnorcheln, baden und relaxen. Klang gut, wollten wir nicht verpassen und entschlossen spontan 2 Naechte dort zu bleiben.

Wir entschieden uns fuer die "Partyinsel" Gili Trawangan, da wir mit dem Image der anderen beiden Inseln Gili Meno (Honeymoon Insel) und Gili Air (Familieninsel) so gar nichts anfangen konnten. Mit dem Bus ging es also in den Osten Balis und von dort mit dem Speedboat weiter nach Gili Trawangan, wo uns zunaechst ein Regenschauer begruesste.
 
Um das Ganze abzukuerzen: Gili Trawangan war fuer mich eine HERBE Enttaeuschung.
Wer noch nie richtig tolle Straende gesehen hat und schon immer mal durch ein totes Korallenriff schnorcheln wollte, der ist hier genau richtig!
Ich habe das leider in Fiji und Australien schon anders erlebt.

Zudem hatten wir auch noch Pech mit der Unterkunft und hatten Bedbugs, so dass wir in der zweiten Nacht noch um 23 Uhr eine neue Bleibe finden mussten. Immerhin konnten wir mal wieder einen Tag herrlich in der Sonne liegen und uns mit Fruechtsaeften verwoehnen lassen.

Lohnenswert hingegen war der Blick hinueber zum wolkenverhangenen Lombok, welches uns immer neugieriger machte. Bei all den Wolken dort machten wir uns zwar Sorgen einen sehr verregneten Aufenthalt zu haben, aber nun waren wir einmal so nah und sollten es nicht bereuen...

Das Spannendste in 2 Tagen Trawangan. Ein angespuelter... ja was eigentlich!?

Nyepie, der Tag der Stille

Nyepie! Nie gehoert? Jess und ich bis kurz vorm Bali Urlaub auch nicht.

Nyepie ist der hoechste balinesische Feiertag, das Neujahr. Und auf Bali begeht man diesen auf eine ganz spezielle Weise.

Bali ist, im muslimischen Indonesien, eine hinduistsche Enklave. Auf Bali wird Glaube noch gelebt und ist lebendiger Bestandteil der Kultur. Der Alltag ist durchdrungen von ihm, alles wird erklaert mit und durch den Hinduismus. 

Dies laesst sich staendig und ueberall beobachten: Vor den Geschaeften in den Strassen liegen Opfergaben, jeden Tag kann man Segnungen beobachten.

Opfergabe

Ueberall, wirklich ueberall gibt es Tempel. Ich habe etwas gehoert von ca. 10.000 Tempelnauf der Insel. Wenn man nun beruecksichtigt, dass jedes Dorf auf Bali mindestens einen Tempel, oft sogar 3 besitzt, und dass auch jedes Haus wenigstens einen Tempel, dann kann man sich vorstellen, dass an dieser Schaetzung etwas dran ist.
 
Mengwi Tempel
 
Die Architektur ist durchdrungen vom Hinduismus, was an den vielen Symbolen, Statuen oder auch architektonischen Elementen sichtbar wird wie z.B, dem geteilten Tor.

Geht man nun vor Nyepie durch die Strassen Balis, so sieht man haeufiger wie Balinesen mit viel Liebe zum Detail an riesigen Pappmache Figuren basteln, den Ogoh Ogoh.

Am Abend vor Nyepie werden diese Figuren auf Bambusgestellen durch die Strassen der Doerfer und Staedte getragen. Die Parade ist sehr beliebt und viele Menschen saeumen die Strassen, um sich das Spektakel nicht entgehen zu lassen. Begleitet von viel Tanz und Musik werden die Ogoh Ogoh, einer bestimmten Prozedur folgend, gedreht und schliesslich (am Ende der Parade) verbrannt. DAber warum verbrannt, wenn sie doch so lange an den Figuren gebastelt haben? Ganz einfach: Nach dem Glauben der Balinesen fuehlen sich die boesen Geister vom angezogen vom Treiben der Parade. Sie kommen naeher, fahren in die Ogoh Ogoh - und werden schliesslich verbrannt. Am Abend der Nyepie Parade darf also ausgelassen gefeiert und Krach gemacht werden.

                                                                          Ogoh Ogoh (c) Jess

Damit ihr euch davon ein Bild machen koennt, schaut doch mal ins Video Nyepie Parade in Ubud. Ist jetzt nicht so tolle Qualitaet, aber vermittelt einen Eindruck.

Alles aendert sich am Folgemorgen um 6 Uhr, denn dann beginnt mit Nyepie der Tag der Stille und die Insel wird fuer 24 Stunden in eine herrliche Stille gehuellt. damit die boesen geister nicht den Weg zur Insel zurueck finden.

Und den Balinesen ist es Ernst damit:
Jegliches Reisen auf der Insel ist verboten, der oeffentliche Verkehr wird eingestellt und sogar der Flughafen geschlossen. Die Balinesen duerfen an diesem Tag nicht arbeiten, weshalb in Hotels oft Javanesen deren Platz einnehmen. Die Strassen sind einsam, denn niemand darf das Haus verlassen und wenn doch, sich nur in dessen Naehe aufhalten. Dass diese Regel eingehalten wird, dafuer sorgen Waechter, die die Strassen patroullieren. Jeglicher Laerm, laute Musik, Unterhaltung, ja selbst Feuer und Licht sind verboten und am Abend werden die Fenster mit Vorhaengen abgedunkelt!
Und das Schoenste: Dies alles gilt auch fuer Touristen!

Klingt nach Langeweile denkt ihr?
Von wegen! Jess und ich haben Nyepie genossen. Man kann sich zuruecklehnen und ein gutes Buch lessen, im Internet surfen, Tagebuch schreiben... Zugegeben hat es uns maechtig in den Fuessen gekribbelt und wir waeren gern durch das stille Ubud spaziert, da die Atmopshaere so ganz anders war als sonst.

Am Abend sassen wir gemeinsam mit anderen Gaesten zusammen beim Abendessen und sahen uns den Sonnenuntergang ueber dem Reisfeld an.Danach haben wir noch einfach auf das dunkle Feld hinausgesehen, den Grillen zugehoert und ueber den Sternenhimmel gestaunt.

Zauberhafter Nyepie....

Sonntag, 12. Mai 2013

Ubud und die Leichtigkeit des Seins

Am dritten Tag beschlossen wir spontan weiter nach Ubud, dem Kuenstlerzentrum Balis, zu fahren und buchten uns ein Ticket beim Busunternehmen "Perama". Auch dies sei an dieser Stelle empfohlen, da es Bali, die Gili Inseln und Lombok sehr gut vernetzt!

Einmal raus aus dem Chaos der Stadt, bekamen wir auch endlich einen ersten Eindruck von der Insel und es zeigte sich wie gruen Bali doch ist. Die Fahrt fuehrte durch kleine Doerfer und vorbei an so mancher malerischen Szene, die ich gern fotografiert haette.

Angekommen in Ubud stiefelten wir ins erstbeste Hotel und landeten direkt einen Volltreffer!
Im Hotel "Nuriani" entschieden wir uns fuer das guenstigere Twin Zimmer it Blick zur Strasse statt zum Reisfeld. Grosse, megabequeme Betten - Hotelqualitaet!! Ein modernes Badezimmer, Aircon, Fruehstueck, schnelles freies Internet und unglaublich tolles Personal!
Wenn ihr dort nicht absteigt, wenn ihr diesen Artikel gelesen habt und in Ubud sein solltet, seid ihr echt selbst Schuld! Und den Blick auf die erwaehnte Reisterrasse haben wir regelmaessig beim Fruehstueck genossen :-)

Es ist also kein Wunder, dass wir eine geschlagene Woche im Nuriani haengenblieben und, so viel sei gesagt, unglaublich viel gechillt haben.

                                                                    unser zu Hause

                                                               Blick auf das Reisfeld

Ubud hat mich als Stadt und Kunstzentrum dann doch etwas enttaeuscht. ich bin nicht "Eat, Pray, Love" geschaedigt, da ich weder den Film gesehen noch das Buch gelesen habe. Trotzdem hatte ich mir alles einen Tick relaxter, vielleicht auch alternativer vorgestellt. Stattdessen surrten einem auch hier die Scooter um die Ohren und die Verkauefer nervten, was wir besonders auf dem Markt feststellen mussten. Kaum vernuenftige Fotos konnten wir machen, da wir geradezu geflohen sind!

 
 


Aber Ubud war ein super Ausgangspunkt fuer unsere Touren. Nachdem wir die Stadt erkundet hatten, suchten wir uns naemlich einen Fahrer, um mehr von der Insel zu sehen. Und da der Verkehr und Fahrstil auf Bali nicht unbedingt risikoarm sind, ist es als Touri hier Gang und Gaebe sich einen Fahrer zu mieten, der einen fleissig kutschiert.

                                                                       Reisterrassen

Wir entschieden uns fuer Andik und unternahmen mit ihm 2 Halbtagestouren, die uns Bali und die Kultur etwas naeher brachten. Als glaubiger Hindu wusste Andik einiges zu erklaeren und zu erzaehlen was wirklich interessant war. Beispiel gefaellig?

Beim Auto fahren hupen die Balinesen immer wenn sie an einem Friedhof oder Tempel vorbeikommen oder bevor sie ueber eine Bruecke fahren. Damit moechten sie den Geistern die Gelegenheit geben noch aus dem Weg zu gehen, damit sie diese nicht ueberfahren bzw. sich entschuldigen und sie gruessen, da sie deren Ruhe stoeren.
Und ich sage euch, man hupt oft. Sehr oft.

Unsere Touren mit Andik fuehrten uns ins Hochland von Munduk zum Wasserfall, zu heissen Quellen, zum bekannten Tempel Tanah Lot, zu Reisterrassen und zu einer Tee- und Kaffeeprobe. (Und selbst ich, die ich kein Tee Liebhaber bin, muss sagen dass der unheimlich lecker war!)

 

Ich glaube mein persoenliches Highlight bei diesen Ausfluegen war der Wasserfall von Munduk, denn an diesem verregneten Tag war allein der Blick in das neblige Hochland wunderschoen. Es hing ein Hauch von Herbst in der Luft und den habe ich nun schon so lange nicht mehr erlebt.  
 

 
 
Aber auch der Sonnenuntergang am Tempel von Tanah Lot war unglaublich. Ich glaube mit Sicherheit war dies der bislang schoenste Sonnenuntergang meines Lebens, wie auf einer Postkarte! Der Tempel hingegen klang spektakulaerer als er ist. Er steht auf einem Felsplateau im Meer und kann nur bei Ebbe zu Fuss erreicht werden. Wir waren bei Ebbe dort und das hat gleichzeitig den Nachteil, dass man sich das Gelaende mit einer Unzahl an Touristen teilt, die jeglichen Genuss unmoeglich machen. Am besten laeuft man zum Tempel kommend nach links und dann immer den Stand entlang, vorbei am Golfplatz.
Wenn man dann zu den Felsen kommt, ist man dem Trubel entgangen und hat zudem den schoensten Blick!
 
Tanah Lot. So eher unschoen.

 

Von weiter weg viel angenehmer zu betrachten!
 

ein traumhafter Sonnenuntergang
 

Ansonsten verplemperten wir uns in Ubud die Zeit mit einem Besuch im Affenwald, Sightseeing und dem Besuch eines traditionellen Tanzes. In unserem Fall war es ein Legong Tanz. Taenze sind ein sehr wichtiger Bestandteil der balinesischen Kultur un er zaehlen immer eine Geschichte. Meist geht es um das alte Motiv gut gegen boese, von dem die balinesische Kultur geradezu durchtraenkt ist. Die Taenze haben eine wichtige Bedeutung und lassen keinerlei Spielraum fuer Interpretation. Von Kindesbeinen an werden sie gelernt, geuebt, perfektioniert. Vom Make Up ueber die praechtigen Kostueme bis hin zur fremdartigen Musik des Gamelan Orchesters sind diese Tanzvorfuehrungen ein Fest fuer die Sinne. Allein die abendliche Atmosphaere im beleuchteten Tempel ist einmalig.

                                                                      Legong Tanz

Musiker spielt das Gamelan

Am letzten Tag waren wir noch im Elefantenpark in Taro. Den Elefantenpark empfehle ich uebrigens NICHT! Da war ein kleiner Elefant angbunden und konnte sich im Radius von ca. 1 Meter bewegen. Der Arme hatte schon so nen Klatsch weg, dass er die ganze Zeit "getanzt" hat. Das tat mir in der Seele leid.
Den anderen Elefanten ging es gut soweit ich das beurteilen kann und die Interaktion mit ihnen hat Spass gemacht, aber fuer mich gehoeren Tiere in die Freiheit. Kein Elefant muss derart doof dressiert warden oder fuer mich mit einem Blumenkranz auf dem Kopf rumlaufen. Insofern hatte ich nach dem Besuch des Parks doch ein wenig ein schlechtes Gewissen :-(